Mir ist mal gesagt worden „Wenn du schon nicht nach Glück googlest, dann google doch mal nach Unglück, denn das kann man auch künstlich hervorrufen.“

Harte Worte die mir wie ein Schlag ins Gesicht vorkamen. Was soll das bedeuten? Dass ich mein Glück ignoriere und eher nach dem Unglück strebe? Ich, das Mädchen, dass jedem immer erklärt, dass man auch ohne Glück glücklich sein kann, das Mädchen, dass immer gut drauf ist – NEIN! Das kann nicht sein!

Leider aber haben mir diese Worte – ca. drei Wochen später – die Augen geöffnet. Aus diesem Grund schreibe ich euch heute.

Normalerweise lasse ich mich von solchen Aussagen nicht beirren, denn kein Mensch der Welt hat das Recht mich so zu verurteilen! Leider muss ich aber der Tatsache in die Augen sehen und ja, was soll ich sagen. Der Mensch, der mir das so respektlos ins Gesicht geschmissen hatte, hat tatsächlich recht. Seit Wochen bin ich schon nicht mehr die Person, die ich mal war. Ich merke das in einigen Situationen. Mal mehr und mal weniger, aber je mehr man sich damit ausseinandersetzt, um so deutlicher wird es. So habe ich mich vor Wochen noch über klitzekleine Kleinigkeiten gefreut, war ca. 95 % meiner Zeit fröhlich und konnte jeden mitreisen auch mal an die schönen Dinge im Leben zu denken.

Damit ist es aber nun irgendwie vorbei, denn seit Wochen würde ich mich am liebsten in meiner Wohnung verkriechen, habe keine Lust mehr viel zu unternehmen und will in Ruhe gelassen werden. Bitte, bitte versteht mich nicht falsch, ich liebe meine Freunde und meine Familie und ich liebe es mit ihnen etwas zu unternehmen, aber noch viel schöner fände ich es einfach, wenn man mich auch ohne große Worte verstehen könnte. Ohne, dass ich erklären muss, warum ich „wieder“ schlecht gelaunt bin. Mir fällt es unglaublich schwer überhaupt einen Grund für meine schlechte Laune zu finden! Jede kleine Kleinigkeit zieht mich runter und beweist mir aber gleichzeitig, dass ich für mein Glück selbst verantwortlich bin und ich meinen Tag nicht von irgendwelchen „kleinen Kleinigkeiten“ versauen lassen soll!

Und nur mal so am Rande: Menschen sagen mir, dass sie mich mögen, aber lassen mich dann im gleichen Moment links liegen á la „Ich muss erstmal mit meinen Problemen klar kommen, sorry“ oder „Ich hab jetzt keine Zeit“ – jetzt keine Zeit? Ok, dann erwarte ich aber, dass man sich als Freund dann von selbst wieder meldet und sich dann eventuell mal anhört, was ICH zu sagen habe. Denn dafür sind Freunde doch da, oder? Genauso, wenn Freunde wissen wollen, was los ist, man dann anfängt zu erzählen und sie dann nicht mal mehr hinhören……. eine Freunschaft besteht nicht nur aus einem Nehmen, sondern eben auch aus einem Geben!
Wenn ich Jemandem sage, dass ich ihn gern habe, dann tue ich alles Erdenkliche dafür, dass es dem Menschen gut geht. Ich persönlich stelle meine Probleme erst einmal in den Hintergrund und bin für diese Person da. Das ist zwar ein anderes Thema, aber sowas macht mich unendlich traurig…

Ihr merkt, dass ich für mich erkannt habe, dass ich mich nicht besonders gut fühle und ich etwas dafür tun muss. Ich sehe das Problem, aber nicht die Lösung. Und aus dem Grund muss ich mir nun mehr Zeit für mich nehmen und mir Gedanken machen wie ich aus diesem doofen Loch raus komme! Langsam wird es nämlich nicht nur für mich nervig, ärgerlich und traurig, sondern auch für die Menschen in meiner unmittelbaren Umgebung. Und das ist so ziemlich das Letzte was ich möchte – die Menschen verlieren, die mir wichtig sind.

„No words can describe my gratitude“

xoxo, L.